Montag, 14. April 2014

St. Ruprechter Marktlauf 2014

Wie im letzten Blog zu lesen ist, hatten sich letzte Woche erste Überlastungserscheinungen bemerkbar gemacht, die ich zum Glück einigermaßen abwenden konnte. Was blieb, waren extrem verspannte Waden, die nach dem ersten Lauf nach der Minipause begannen. Ich war aber entschlossen, wieder fit zu werden und schaffte es mit dehnen, Blackroll und Massagen bis Samstag Mittag meine Waden wieder so gut hinzubekommen, um ernsthaft beim 7. St. Ruprechter Marktlauf zu starten.

Ich bin jetzt sehr stolz darauf, dass ich es tatsächlich geschafft hatte, auf meinen Körper zu hören und so schlimmere Probleme zu vermeiden. Vor einem, geschweige denn zwei Jahren hatte ich noch nicht so ein gutes Gefühl dafür. Auch wenn ich mir meinen Lauf vom Vorjahr anschaue, merke ich, dass sich da schon einiges getan hat seither.

Da der Vorjahressieger, Christopf Schlagbauer, auf Trainingslager war, wollte ich die Chance nutzen und mir heimlich seinen Streckenrekord einheimsen. Den gleichen Plan verfolgte aber auch Sandro Schachner. Bernd Pöllabauer, auf den ich im Vorjahr 8s Rückstand hatte, war auch wieder mit von der Partie. Es sollte also ein spannendes Rennen werden. Beim 10,6km langen Hauptlauf galt es 4 Runden zu je 2650m zu absolvieren. Der alte Streckenrekord lag bei 36:39, weshalb ich mir Rundenzeiten von etwas unter 9:20 vornahm.
Foto: www.fc-donald.at
Als der Startschuss fiel, lief ich schon recht flott los, aber Sandro verschärfte gleich mal zusätzlich das Tempo, sodass ich mir nicht sicher war, ob ich da mithalten konnte (Ich wusste vor dem Rennen noch nicht, dass er den gleichen Plan wie ich hatte). Aber das Tempo wurde etwas langsamer und so erreichten wir Kilometer 1 in ca 3min20, was genau dem entsprach, was ich mir für die flachen Stücke anfangs vorgenommen hatte (Die Strecke hat nämlich einen kurzen, sehr steilen Anstieg). Jedoch wurde das Tempo kurz darauf etwas langsamer und ich beschloss, mich an die Spitze zu setzen, um etwas anzuziehen. Blöderweise folgten die anderen meinem Tempo nicht und so musste ich mich entscheiden, ob ich mich wieder zurückfallen lassen um auf Nummer sicher zu gehen, oder mich abzusetzen und alleine laufen sollte. Da ich meine beiden Tagessiege dieses Jahr jeweils als Solorennen gemacht hatte, entschied ich mich ohne zu zögern für die risikoreiche Variante.

Ich durfte nun also 9km lang zittern, ob ich nicht doch zu schnell dran war und irgendwann von einem aus der Verfolgergruppe überholt werden würde. Aber ich glaube ich brauch' das momentan, um mehr Selbstsicherheit zu bekommen und für den Marathon ist es sicher auch gut wenn ich weiß, dass ich im Falle des Falles auch alleine schnell laufen kann. Und schnell war ich in St. Ruprecht auch... sogar zu schnell. Die erste Runde fast 20 Sekunden schneller als geplant. Das glich sich aber in den folgenden Runden eh aus, denn ich war es natürlich zu schnell angegangen und die Zeiten wurden immer langsamer.

Foto: www.fc-donald.at
Ich schaute in den Kurven oft (möglichst unauffällig) nach hinten und hatte eigentlich immer das Gefühl in Sicherheit zu sein. Bis etwa Kilometer 9... Ich merkte, dass ich immer langsamer wurde und Sandro kam mir immer näher. So gut es ging versuchte ich ihn möglichst lange auf Distanz zu halten. Es wurde aber immer knapper und ich sah meinen Tagessieg (den ich mir in Ruprecht nun schon 3 Jahre ersehnte) schon schwinden. Am Ende des Anstiegs war mein Verfolger schon richtig nah und ich begann wie um mein Leben zu rennen. Ich spürte, dass er noch mehr Reserven hatte und Sprinter war ich noch nie ein guter. Alles was ich hatte waren ein paar Meter Vorsprung und die wurden bis zum Ziel immer weniger. Ich gab alles und schaffte es im Endeffekt, mit 63 Hundertstelsekunden Vorsprung und neuem Streckenrekord von 36:29 das Ziel zu erreichen.

Ich freute mich sehr über diesen Sieg, denn schließlich ist der St. Ruprechter Marktlauf so eine Art Heimrennen für mich. Beim veranstaltenden Verein, dem FC Donald, hatte ich mit dem Laufen begonnen. Dementsprechend glücklich war ich darüber, einen Sieg vor all den alten Bekannten zu feiern.

Da ich nun wieder fit war beschloss ich meinen 35km-Lauf, der ursprünglich für Freitag als bewusste Vorbelastung für den Wettkampf am Samstag geplant war, am Sonntag nachzuholen. Den Vormittag genoss ich und schaute mir den Vienna City Marathon und den London Marathon im Fernsehen an und holte mir gleich mal Motivation für den 35km-Lauf am Nachmittag. Den nutzte ich gleich für einen Sonntagsausflug mit meinen Eltern, die mich am Rad begleiteten. Es war also ein ausgiebiges Laufwochenende.

Foto: Franz Unger
Jetzt heißt es noch ein bisschen am Wettkampftempo feilen und dann nur mehr erholen um beim Salzburg Marathon topfit am Start zu stehen.
Eigentlich wollte ich ein Foto vom veganen Gulasch, das es beim Marktlauf gab, posten, aber ich habe vergessen ein Foto zu machen. Deshalb gibt's hier mein Lieblingsgetränk, das ich dank Tagessieg in ausreichender Menge genießen durfte ;-) Foto: Franz Unger


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