Montag, 4. August 2014

Bergmarathontraining

Da es nun nur mehr eine Woche bis zu den Österreichischen Bergmarathonmeisterschaften in Kainach ist und es sich dabei um eines meiner großen Saisonziele handelt, will ich mal wieder berichten, was sich inzwischen lauftechnisch bei mir so getan hat.

2 Wochen nach dem Salzburg Marathon lief ich in München beim Veganen Lauffest gegen Leiden 100 Kilometer. Da es kein Rennen war und keine offizielle Zeitnehmung gab, war mein Ziel, einigermaßen flott um die Runden zu kommen.
Nachdem ich die erste Hälfte recht souverän laufen konnte, wurde die zweite wesentlich schwieriger, aber mit gelegentlichen Gehpausen konnte ich auch diese hinter mich bringen und kam nach 40 Runden und über 9 Stunden noch relativ frisch im Ziel an.
Es war eine sehr interessante Erfahrung und ich habe jetzt wieder wesentlich mehr Respekt vor Ultraläufen. Einerseits vor noch längeren (zb. 12h oder gar 24h) und andererseits vor Ultraläufen als Wettkämpfe. Da muss man sich vorher schon ordentlich mit seiner Psyche auseinandersetzen, denn im Endeffekt spielt sich schon sehr viel im Kopf ab. Momentan bin ich noch nicht so weit, aber irgendwann möchte ich solche Läufe auch noch probieren.

Foto: Franz Unger
Alles in allem habe ich die 100 erstaunlich gut überstanden und hatte kaum Beschwerden hinterher. Nicht mal eine Woche später entschloss ich mich recht spontan dazu beim Kathreiner Genusslauf mitzulaufen. Über die ca. 12km lange Strecke mit einigen Höhenmetern wurde ich hinter Riccardo Sterni und Bernd Pöllabauer in 44:37,7 Dritter. Ich fühlte mich in diesem Rennen nicht besonders fit, was wohl am Marathon und den 100 Kilometern lag. Deshalb beschloss ich, doch etwas mehr Zeit in die Regeneration zu investieren und erst etwas später mit dem gezielten Training für Kainach zu beginnen.


F: oetschermarathon.at Jürgen Weginger
Da es in den folgenden Wochen trainingsmäßig nicht besonders gut lief, beschloss ich, ohne Trainingsplan und eher so nach Gefühl, wie es im Winter gut funktioniert hatte, für Kainach zu trainieren. Am Ötscher lief ich gemeinsam mit Iris eine Staffel. Ich lief die 30km und legte gleich einen zu schnellen Start hin. Es fühlte sich zwar gut an bergab, war aber viel zu schnell, so dass ich bergauf später keinen Saft mehr hatte. Außerdem hatte ich nach dem Lauf wieder extremen Muskelkater in den Waden, was ich auf das zu schnelle Bergablaufen zurückführte. Trotz meines nicht besonders angenehmen Rennens erreichte ich nach 2h11 die Übergabe und wir konnten uns mit einer Gesamtzeit von 4:42:15 den 3. Rang in der Mixed- Wertung sichern.
 

Foto: www.oetschermarathon.at by Jürgen Weginger
Auf der Veitsch war ich gemeinsam mit Iris und Reinhard wieder mit einer Staffel am Start. Ich nahm mir im Vorhinein vor, nicht zu schnell zu laufen, um mir nicht wieder die Beine zu zerstören. Reinhard lief die erste Teilstrecke, Iris die zweite und ich die dritte, welche bei ca. 400 positiven Hm 21,5km lang war, aber hauptsächlich bergab ging. Dementsprechend sah ich es als Test, um ein gutes Bergabtempo zu finden. Da wesentlich schnellere Staffeln am Start waren, musste ich mir auch keinen Stress machen, da es ohnehin nicht mehr viel zu gewinnen gab. Im Endeffekt lief ich meinen Teilabschnitt in 1:26:40, was für das gedämpfte Tempo doch eine super Zeit war. Gesamt wurden wir mit einer Zeit von 5:11:28 4. in der Mixed- Wertung.

St. Anton am Arlberg
Eine Woche darauf fuhr ich mit Iris wieder mal nach St. Anton am Arlberg, wo wir im Rahmen des Montafon Arlberg Marathons am Panoramatrail über 16km und fast 600 Hm teilnahmen. Da ich mich anfangs an den Führenden ranheftete, war ich gleich mal zu schnell, ließ ihn aber bald ziehen und versuchte mich daraufhin wieder zu erholen. Zum Glück wurde mein Vorsprung auf den 3. immer größer und so konnte ich im Endeffekt ein ganz angenehmes Rennen laufen. Mit einer Zeit von 1:16:19,9 hatte ich den 2. Platz nach vorne, wie auch nach hinten gut abgesichert.

Mittlerweile ging auch das Training wieder besser. Wobei es recht simpel war. Hauptsächlich Fahrtenspiele, wenn möglich mit Höhenmetern, dazu ab und zu Intervalle (z.T. bergauf) und wenn ich Zeit hatte einen etwas längeren Lauf oft auch ganz langsam. Bei den Fahrtenspielen versuchte ich nach einem lockeren Start bergauf immer das passende Tempo für den Bergmarathon zu finden. Ich orientierte mich dabei auch sehr stark an meinem Puls.

An diesen wollte ich mich auch beim Großglockner Berglauf orientieren. Blöd war nur, dass meine Uhr aus Versehen die Autofahrt von der Steiermark nach Kärnten trackte und dann der Saft aus war. So musste ich dann doch nach Gefühl laufen. Das klappte anfangs nicht ganz, da ich beim ersten steilen Anstieg zu lange im Laufschritt unterwegs war, anstatt zu gehen. Ich konnte mich aber wieder fangen und auf den schwierigen Trailpassagen vor dem letzten Anstieg noch einige Läufer überholen. Die 90-Minuten-Grenze verpasste ich über die 12,6km und fast 1500 Höhenmeter nur knapp mit einer Zeit von 1:30:41.
Sommerlaufcup Foto: Iris Lechner
Recht spontan entschloss ich mich noch, eine Woche später beim Sommerlaufcup im Wiener Donaupark zu starten. Obwohl es sehr heiß war und ich kaum Tempotraining im höheren Bereich gemacht hatte, wollte ich versuchen meine 10km Bestzeit zu verbessern. Ich nahm mir vor, negative Splits zu laufen, was aber in einem Rennen gar nicht so einfach war. Deshalb war ich auch in der ersten Runde schon zu schnell und wusste in der Zweiten nicht, wie schnell ich laufen sollte. In der dritten und letzten Runde verlor ich die Führung und auch die Aussicht auf eine persönliche Bestzeit. Mit 34:16 finishte ich knapp über meiner Bestzeit. Aber es war trotzdem ein gutes Training, vor allem angesichts der Tatsache, dass ich momentan wenig Tempotraining machte.

Alles in allem fühle ich mich ziemlich fit und freue mich schon sehr auf Kainach. Wenn ich mir die Startliste so ansehe muss ich mir auch nicht zu viel Druck machen, weil einige sehr starke Leute am Start sein werden. Da man aber nicht weiß, was bis zur Ziellinie noch alles passieren kann, werde ich trotzdem mein Bestes geben.
Am Vorabend des Lauffestes gegen Leiden wurde im Max Pett gemeinsam gegessen. Meine Hauptspeise war Trüffeltortelini mit Spargel. Foto: Iris Lechner

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