Freitag, 21. März 2014

Wien Energie Halbmarathon 2014

Foto: www.hd-sports.at
Als ich den letzten Post bei Facebook veröffentlichte, bezweifelten einige Leser, dass ich bei dem Wetter eine neue persönliche Bestzeit laufen könne. Es wurden für Sonntag nämlich Windstärken von bis zu 90 km/h prognostiziert. Ich gab ihnen auch Recht, denn ich wollte mir keine falschen Hoffnungen machen. Als ich dann das Haus verließ spürte ich erst richtig, wie stark der Wind wirklich war und nahm mir fest vor, nicht enttäuscht zu sein, wenn es keine neue Bestzeit werden würde. Das hieß aber nicht, dass ich es nicht versuchen wollte. Außerdem konnte ich immer noch mein Bestes geben, um eine gute Platzierung zu erreichen.

Foto: Iris Lechner
An der Startlinie merkte ich schnell, dass es ein stark besetztes Rennen war. Dementsprechend schnell wurde auch losgelaufen. Ich versuchte auch gleich bewusst ein bisschen langsamer zu werden, um mein eigenes Tempo zu finden. So lief ich ab ca. 1 Kilometer in einer Gruppe mit u.a. Pierrick Mialle und Christian Müller. Wir hatten ein gutes Tempo und konnten nach 3 Kilometern (gefühlt) fast auf die vordere Gruppe aufschießen, was mich ein bisschen unsicher machte, ob das Tempo nicht zu schnell war.

Foto: Iris Lechner
Es ist nämlich wesentlich schwieriger bei Wind das richtige Tempo zu finden. Beim Wien Energie Halbmarathon sind 3 Runden zu je ca. 7 km zu laufen. Es sollte hauptsächlich Nordwestwind sein, was auf der ersten Hälfte der Runde Gegenwind und auf der zweiten Hälfte Rückenwind bedeutete. Darauf stellte ich mich auch ein. Natürlich gleicht der Zeitgewinn durch Rückenwind nicht komplett den Zeitverlust durch Gegenwind aus, aber ich verfolgte trotzdem die Strategie, die Zeitverluste vom Gegenwind durch mehr Tempo bei Rückenwind auszugleichen.

Bei der Wende wurde entlang einer Mauer gelaufen, was für einige hundert Meter Windstille bedeutete. Dementsprechend erhöhte ich mein Tempo auf die von mir angepeilte Rennpace von 3:30. Die Gruppe teilte sich etwas auf, denn jeder musste nun für sich entscheiden, wie schnell er bei Rückenwind laufen kann. Das Tempo von Pierrick war mir etwas zu schnell und so ließ ich ihn weglaufen und lief gemeinsam mit Christian bis etwa zum Ende der ersten Runde. Auch für die Gruppe vor uns begann das Rennen nun so richtig und sie verschwanden aus meinem Sichtbereich.
Foto: www.hdsports.at
Mit dem Ende der ersten Runde war ich sogar noch in meiner Zielzeit. Aber Anfang der zweiten Runde setzte ich mich von Christian ab und musste alleine gegen den Gegenwind kämpfen, was sich erheblich auf meine Pace auswirkte. Ich traute mich im Gegenwind nämlich nicht noch mehr Tempo zu machen, um nicht zu viel Energie zu verbrauchen. Mir war nun sehr bewusst, dass ich meine Traumzeit nicht mehr erreichen konnte. Auch die Bestzeit schminkte ich mir schon ab. Ich versuchte aber trotzdem gut weiterzulaufen. Auf der Rückenwindpassage lief ich in etwa das gleiche Tempo wie in der ersten Runde, aber da das Tempo in der ersten Rundenhälfte langsamer war, konnte ich den Zeitverlust nicht kompensieren.
Foto: Iris Lechner
Anfang der dritten Runde fühlte ich mich noch recht gut aber ich wartete noch etwa bis km 16 ab, um das Tempo zu erhöhen. Als ich die Wende bei km 18 erreichte, rechnete ich mir im Kopf aus, dass wenn ich es schaffen würde auf den letzten 3 Kilometern einen Schnitt von knapp über 3:20 zu laufen, ich noch an meine Bestzeit rankommen könnte. Und ich hatte tatsächlich noch genug Energie, um noch mal ordentlich Gas zu geben. Ich sah nun auch, dass ich Pierrick immer näher kam, was mich zusätzlich motivierte. So konnte ich das Tempo bis halten und mit einem Zielsprint 5 Sekunden hinter Pierrick und 9 Sekunden unter meiner alten Bestzeit das Ziel erreichen.

Foto: Iris Lechner
Angesichts der Windbedingungen bin ich sehr stolz auf meine Zeit. Vor allem bin ich schon lange keinen Halbmarathon mehr so locker gelaufen. Genau so hatte ich es mir vorgestellt. Das Tempo entsprechend zu wählen, dass ich am Schluss noch ein bisschen Reserven habe, um zu beschleunigen. Mit Blick auf den Marathon bin ich auch sehr zuversichtlich, dass das Training passt. Jetzt bin ich gerade in einer Regenerationswoche. Meine nächsten Läufe vorm Marathon werden der Fischamender Stadtlauf über 10km nächste Woche und der St. Ruprechter Marktlauf über 10,6km zwei Wochen später sein.

Falls sich manche Leute fragen, was ich denn als Veganer alles so esse, werde ich ab jetzt nach jedem Blogeintrag noch ein Foto von einem Essen, entweder vom Wettkampftag oder aus der Trainingswoche, posten.
Abendessen nach dem Wettkampf: Gebratener Tempeh mit Tomaten und Süßkartoffel + Melanzani aus dem Rohr

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