Montag, 6. Mai 2013

Welschlauf

Am Samstag bin ich zu einem Lauf gefahren, bei dem ich mir schon öfters vorgenommen hatte mitzumachen; nämlich dem Welschlauf in der Südsteiermark. Der ganze Marathon passte mir aber dieses Jahr wieder nicht in die Trainingsplanung und so beschloss ich, den Halbmarathon zu machen. Diesen konnte ich optimal als Vorbereitung auf den Grenzstaffellauf nutzen.

Ich fühlte mich nicht besonders gut an dem Tag, weil ich wieder ziemlich schmerzende Beine hatte. Auch nach dem Aufwärmen fühlte ich mich nicht wirklich besser, aber ich stellte mich natürlich trotzdem mal irgendwo in der zweiten oder dritten Reihe an die Startlinie.
Foto: Erika Unger
Mit dem Startschuss ging es mir sofort besser, ich fühlte keine Schmerzen mehr und bemerkte daraufhin, dass ich mich ruhig in die erste Reihe hätte stellen können. Aber naja, bei einem Halbmarathon würde ich noch genug Zeit haben, um alle aufzuholen. Und so befand ich mich auch gleich ein paar hundert Meter nach dem Start in der Verfolgergruppe, die sich das mutige Anfangstempo von Martin Hotz nicht zutraute. Auch mir kam es recht schnell vor, aber auch das Verfolgertempo konnte nach meinem Geschmack ein bisschen schneller sein und so drückte ich geich mal ein bisschen auf die Tube. Ein paar von den anderen folgten meinem Tempo, obwohl ich nicht sagen kann, wie viele es waren, weil ich meinen Blick konsequent nach vorne gerichtet hatte.
Foto: Iris Lechner
Der Blick nach vorne war auch gerechtfertigt, denn meine Einschätzung, dass ich mit etwas Geduld den Führenden doch noch einholen konnte, bewahrheitete sich nach ca 3-4 Kilometern. Ich setzte mich von meinen Verfolgern ab und konnte sogar kurz die Führung übernehmen. Doch das ließ er sich nicht gefallen und verschärfte auch gleich das Tempo. Ich hielt dies für einen verzweifelten Versuch, mich abzuschütteln und beschloss, mich nach 5 Kilometern noch nicht auf solche Spielchen einzulassen.

Ich blieb also in meiner zweiten Position und versuchte mein eigenes Tempo zu laufen, aber trotzdem nicht den Anschluss zu verlieren. Ca bei Kilometer 7 bemerkte ich, dass mein rechtes Schuhband offen war. Ich wunderte mich kurz, wie das bei einem Doppelknoten passieren konnte und überlegte mir dann, was ich nun machen sollte. Stehenbleiben und zubinden war keine Option, denn so hätte ich den (noch) einholbaren Führenden komplett verloren. Da ich meine etwas zu kleinen DS Racer an hatte, machte ich mir um den Sitz des Schuhes keine Sorgen. Nur die Schuhbänder waren mir ein bisschen unheimlich. Ich wusste, dass nach Kilometer 10 ein recht steiler Anstieg auf uns wartete und nahm ich mir vor, wenn es die Situation erlaubte, mich um mein Schuhband zu kümmern.
Foto: Franz Unger
So drückte ich halt ein paar Kilometer durch konnte den Abstand recht konstant halten. Ich war schon sehr müde und rechnete damit, dass dieser relativ steile Anstieg nach einigen flachen Kilometern wohl das Rennen entscheiden sollte. Und so kam es auch: Der erste lief sein Tempo weiter und ich merkte meine Müdigkeit und sah auch schon den hinteren auf mich aufschließen. Also beschloss ich den Sieg aufzugeben und mich darauf zu konzentrieren Zweiter zu bleiben. Ich gönnte mir eine Sekunde Pause und steckte mein Schuhband in den Schuh, um 10 ungemütliche Kilometer zu vermeiden.
Foto: Erika Unger
Ich kämpfte also weiter, aber mit weniger guten Nerven und schaute deshalb des öfteren zurück zu Christian Kleineberg, der immer näher zu kommen schien. Aber das ist halt bei einem Berglauf wo es rauf und runter geht immer so, dass sich die Abstände verändern. Eine konstante Veränderung war aber mein Rückstand auf den Führenden. Einerseits hatte ich sehr viel Respekt, dass dieser jetzt noch so angasen konnte und andererseits war ich froh, dass ich ihn gleich ziehen ließ, denn womöglich wär' ich sonst irgendwann komplett eingegangen.

Mit paranoiden Blicken in den Rückspiegel auf den kaum sichtbaren Verfolger konnte ich schließlich meinen zweiten Platz bis Wies behalten, wo ich fast beim Bahnübergang stehen geblieben wär', wenn mich der nette Feuerwehrmann nicht weiter gewunken hätte. Schließlich konnte ich das Ziel sehen, jubelte und genoss es, nach 1 Stunde 24 Minuten und 44 Sekunden als zweiter dort anzukommen.

Ich war nicht nur froh, nicht mehr laufen zu müssen, sondern auch glücklich über meine Leistung, dass ich strategisch alles richtig gemacht hatte und dass es ein gutes Training für die Veitsch war.


Foto: Erika Unger
Am Dienstag hätte eigentlich mein erstes Bahnrennen sein sollen, aber leider sind alle Cricket Meetings für dieses Jahr abgesagt worden, weil es auf deren Leichtathletikanlage einen Gasrohrbruch gab. http://www.vienna-cricket.at/leichtathletik/index.php/news-ergebnisse/40-absage-aller-8-cricket-la-meetings-2013 Laut WLV soll es aber Ersatzveranstaltungen geben. Also dürfte mein geplantes 5000m Rennen am 4.6. trotzdem stattfinden. Aber für diese Woche wird's nichts mehr werden, weshalb ich mein Bergintervalltraining von Samstag auf Dienstag verschoben habe und am Samstag möglicherweise beim Volkslauf in Anger über 8,3km starten werden.

Insofern werde ich mich bald wieder melden...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen