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Unser Team gemeinsam mit dem veganen Race Across America Finisher Franz Preihs. Foto: Michaela Preihs |
Den Start durch den Ort wollte ich aber trotzdem gleich mal recht schnell angehen, um keine Zeit zu verlieren. Ganz vorne legte der Staffelläufer Peter Pripfl gleich mal ein Tempo vor, das natürlich keiner der Marathonläufer laufen wollte. Er war sogar zu schnell für das Führungsfahrzeug. Ich lief ein flottes Tempo, bei dem ich mich gut fühlte und fand mich am Beginn der Steigung in der Verfolgergruppe wieder. Jetzt musste ich mich drosseln. Das Stück bis Kilometer 6 ging recht gleichmäßig bergauf und ich lief sehr diszipliniert. Nun kam das erste Bergabstück und es wechselten sich Flachstücke mit Steigungen und Gefällen ab. Alles auf superschönen Trails. Da ich hier einen Läufer überholen konnte, der es zu schnell angegangen war, fand ich mich plötzlich auf Rang 3 wieder. Das verschaffte mir zusätzlich Motivation. Ich war so motiviert, dass ich einmal sogar ein Tor, über welches man normalerweise klettert, einfach wie eine Hürde übersprungen hatte. Das machte mir etwas Angst, denn es signalisierte mir, dass ich anscheinend meine Motivation doch nicht so ganz im Griff hatte. Denn wie schon erwähnt sollte das Rennen doch erst etwa ab Kilometer 25 beginnen. Kurz vor dem Pretalsattel wurde ich vom ehemals Führenden, Robert Gruber, überholt. Ich dachte mir kurz, das muss ja blöd sein, wenn man sich in so einer Position verirrt, war dann aber beeindruckt, wie souverän er sein Tempo verschärfte um kurz darauf wieder auf Andreas Rois aufzuschließen und wieder die Führung zu übernehmen. Ich lief mein Tempo weiter und konnte als dritter Marathonläufer den ersten Wechselpunkt passieren.
Es ging eigentlich richtig gut. Ich hatte ca. eine Minute auf die Läufer hinter mir herausgelaufen, aber auch vor mir konnte ich nur ab und zu jemanden erkennen. So geschah es, dass ich mich plötzlich am Ende einer Forststraße befand und versuchte den richtigen Weg zu erkennen. Aber ich fand weder Weg noch Markierung. Nach kurzem Umschauen beschloss ich, zurück zu laufen, denn da würde mir wohl jemand entgegen kommen. Und so war es dann auch. Anstatt der Forststraße weiter nach rechts zu laufen, hätte ich geradeaus in einen Waldweg laufen müssen. Insgesamt kostete mir dieses Manöver ca. 2 Minuten und ungefähr 3 Plätze. Ich dachte mir, nur die Ruhe, ich werd' die schon noch einholen. Und so war es aber nicht. Irgendwie fühlte ich mich jetzt nicht mehr so wohl und es wurde plötzlich anstrengender. Für mich war das der Anfang vom Ende für dieses Rennen. Ich kann nicht sagen, ob es besser verlaufen wäre, wenn ich mich nicht verirrt hätte. Wahrscheinlich bin ich einfach wirklich zu schnell los gelaufen.
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Sackgasse |
Als der Teufelssteig, ein sehr steiler Anstieg kurz vor Kilometer 25, begann, kündigten sich bei mir bereits erste Krämpfe an und ich wusste, dass diese spätestens wenn ich oben ankommen und über das unwegsame Gelände laufen müsste richtig Probleme machen würden. Und so war es auch. Ich hatte richtig damit zu kämpfen. Ich musste langsam aber doch zu Kenntnis nehmen, dass das Rennen für mich hier gelaufen war. Dort wo es eigentlich starten sollte, war es für mich vorbei. Ich kämpfte mich trotzdem noch weiter in der Hoffnung, dass ich bergab noch Plätze gutmachen könnte. Aber ich hatte das Gefühl, dass mir gemeinsam mit meiner Motivation auch meine Energie ausging. So kam es, dass mich meine Konkurrenten der Reihe nach überholten. Ich war zwar irgendwie komplett am Ende, aber dann trotzdem beeindruckt, mit welchem Tempo sie auf den anspruchsvollen Trails der Hohen Veitsch an mir vorbei liefen. Auch beim zweiten Wechselpunkt, wo ich erst mal eine Pause einlegte, um ein bisschen Banane zu essen und Cola zu trinken, wurde ich von anderen Läufern in einem Höllentempo überholt.
Foto: Erika Unger |
Foto: Erika Unger |
Foto: Erika Unger |
Ergebnisse
Fotos
Auch wenn bei dem Gedanken daran, dass ich trotz perfekter Vorbereitung das Rennen verbockt habe, jedes Mal heulen könnte, bin ich froh, dass ich wieder viel gelernt habe. Zum Beispiel, dass ich beim nächsten Bergmarathon als Taktik nicht rein auf mein Gefühl vertrauen, sondern auch versuchen sollte, ein paar rationale Anhaltspunkte zu setzen, um mir meine Energie besser einzuteilen. Aber ich bin ja schließlich noch jung und habe noch öfters die Gelegenheit zu versuchen, beim Bergmarathon eine Medaille zu holen. Das nächste Mal am 10.8.2014 in Kainach...
Obwohl nun trainingsmäßig erst mal Pause angesagt ist, werde ich am Samstag noch in St. Anton am Arlberg beim Panoramalauf starten. Ihr hört also wahrscheinlich noch mal von mir, bevor es in die Sommerpause geht.
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