Irgendwie hab' ich es versäumt, in den
letzten 2 Wochen meinen Blog zu schreiben, obwohl der Kahlenberglauf
am 13. Oktober doch ein relativ wichtiges Rennen für mich war.
Schließlich ging es dort um die Wiener Meisterschaften im Berglauf.
Schon im Frühjahr als ich die Termine erfuhr, merkte ich mir den
Lauf vor, da ich mir gut vorstellen konnte, dass ich hier eine
Medaille machen könnte. Dennoch bereitete ich mich nicht gezielt auf
den Lauf vor, weil es mir wichtiger war, diesen Herbst eine persönliche Bestzeit
über 5km zu laufen und mein Training darauf zu konzentrieren. Mit
Erfolg, wie der Vienna Night Run zeigte. Dementsprechend ging ich
auch mit relativ wenig Druck ins Rennen, denn ein Saisonziel hatte
ich ja bereits erreicht.
Im Startbereich konnte ich keine mir
bekannten starken Gegner erkennen und so startete ich gleich mal
recht selbstbewusst und zügig los, wie im Video zu sehen ist. Es gab
mir ein bisschen Sicherheit, gleich am Anfang in Führung zu liegen,
weil wenn stärkere dabei wären, wären die ja vor mir. Ganz so naiv
versuchte ich dann aber auch nicht zu denken, weil mir bewusst war,
dass die richtigen Steigungen noch kommen und diese nicht gerade
meine Stärken sind, vor allem wenn man bedenkt, dass ich seit dem
Sommer gar kein Bergauflauftraining mehr gemacht hatte. Ein Stückchen
ging es leicht steigend aus dem Ort hinaus, dann begann es richtig
steil zu werden. Zum Glück kannte ich die Strecke recht gut von
meinen unzähligen Trainingsläufen am Kahlenberg und ich wusste ganz genau, was mich noch erwartete.
Foto: Iris Lechner |
Motiviert von meiner Führungsposition
ging ich den steilen Anstieg auf dem Asphaltweg gleich recht flott
an, als ob die Strecke nur 2km lang wäre. Das merkte ich auch gleich
in meinen Beinen und versuchte, das Tempo passend zu wählen, denn es
galt schließlich, 8,6km zu überwinden. Dementsprechend überholten
mich ca. bei km 1 zwei sehr schnelle Bergläufer. Ich dachte mir nur,
boa sind die schnell, da brauch ich gar nicht mal versuchen
mitzuhalten, und so lief ich mein Tempo weiter. Einerseits war ich
mit meinem dritten Rang immer noch sicher in den Medaillenrängen und
andererseits konnte ich mir gut vorstellen auf dem 2km Bergabstück
noch einiges gut zu machen. Hier ist ein Streckenplan zur
Orientierung.
Und so geschah es dann auch: Der (wie
ich im Nachhinein feststellte) Titelverteidiger Stephan Jeschke
wurde von Martin Gansterer bergab überholt. Auch ich konnte Stephan
überholen und in weiterer Folge auf Martin aufschießen, bevor es
wieder bergauf ging. Auf Martin's Trikot las ich „LC Running
Puchberg“ und schloss daraus, dass er wohl nicht bei den Wiener
Meisterschaften mitlaufen würde, was mir zusätzliche Motivation
verschaffte, da mir so bewusst war, dass ich im Meisterschaftsrennen
ziemlich sicher auf Platz 1 lag. So versuchte ich dran zu bleiben,
aber auch nicht zu viel zu riskieren, da ich mich ja in einer guten
Position befand.
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Foto: www.maxfun.at |
Ich hängte mich also an ihn dran und
überlegte mir eventuell beim Flachstück bei km 6 zu attackieren
oder sonst eher gegen Ende was zu versuchen. Mit der Attacke wurde es
nichts, da er auch dort ein sehr schnelles Tempo lief. Im Gegenteil:
als es das letzte Mal bergauf ging, hatte ich doch ein bisschen Mühe,
mit ihm mitzuhalten. Ich wagte nun auch erstmals einen Blick nach
hinten. Da ich niemanden hinter mir entdecken konnte, wusste ich,
dass mir der zweite Platz und somit der Meistertitel eigentlich
sicher sein sollte. Das gab mir ein bisschen Mut zum Risiko. In der
Kehre, kurz nach km 7, nahm Martin ganz kurz an Tempo raus und ich
nutze die Gelegenheit und übernahm die Führung. Ich konnte mich
allerdings nicht absetzten. Bei Villenweg ging es stellenweise flach
und ich versuchte meinen Vorteil gegenüber dem Bergläufer
auszuspielen und beschleunigte auf den Flachstücken. Er ließ sich
aber nicht abschütteln. Kurz vor dem Ziel ging es noch mal auf einem
schmalen Weg steil bergauf. Da begannen mir die Beine noch mal so
richtig zu brennen und am Ende des schmalen Weges nutzte Martin die
Gelegenheit und beschleunigte. Ich konnte in dem Moment gerade nicht
mithalten und mit dem Hintergedanken, dass ich den Titel wohl auch
als zweiter in der Tasche haben sollte, lies ich ihn ziehen. Im Ziel
angekommen gratulierte ich ihm und erkundigte mich sicherheitshalber
noch mal ganz frech, ob er eh nicht einem WLV-Verein angehöre, was
er verneinte und mir zu meinem ersten Landesmeistertitel gratulierte.
Foto: Iris Lechner |
Auch wenn das Frühjahr und der Sommer,
vor allem von den Hauptwettkämpfen her nicht immer so toll für mich
verlaufen ist, weiß ich, dass sich das Training in dieser Zeit
gelohnt hat. Somit bin ich ganz zufrieden, wie die Saison verlaufen
ist. Jetzt versuche ich ein bisschen am Ball zu bleiben und nicht gar
nicht, aber auf keinen Fall zu viel zu trainieren. Ein paar kleinere
Wettkämpfe werde ich absolvieren, bevor es Anfang des Jahres in die
Saison 2014 geht. Als Nächstes stehen bei mir voraussichtlich am
Programm: Sie+Er Lauf, WMS Crosslauf, Staffel beim Indoor Marathon,
ev. Zetz Berglauf und ev. Crazy Krebsler Silvesterlauf. Ich werde
wieder berichten...
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